Malkasten im Test: Muss es immer Pelikan sein?

Auf fast allen Besorgungslisten für das nächste Schuljahr steht ein Malkasten (auch Farbkasten, Deckfarbkasten oder Tuschkasten genannt) und häufig genau der Malkasten von Pelikan. Offenbar führt kein Weg an ihm vorbei. Doch ist dem wirklich so? Sind andere Malkästen wirklich so viel schlechter? Wir haben das getestet. In den Test gingen der klassische Malkasten von Pelikan, der Malkasten von Geha sowie der Farbkasten von Stylex. Drei Malkästen im Test: Stylex - Pelikan - Geha (von links nach rechts)

Der äußere Eindruck: Kaum Unterschiede beim Malkasten, Pelikan punktet mit abnehmbaren Deckel

Legt man alle Malkästen zu Testbeginn geöffnet nebeneinander, fällt erst einmal auf, dass einem kaum etwas auffällt. Die Farbauswahl ist bei allen drei Herstellern absolut identisch. Wählt man also den Farbkasten von Geha oder Stylex, muss man diesbezüglich keine Angst haben, dass es schiefe Blicke von Mitschülern oder Lehrern gibt. Anders verhält es sich mit den Eigenschaften der Farben beim Malen: Bei Pelikan und Geha sind die Farben deutlich cremiger und schäumen beim Anrühren schneller. Hier muss man dahingegen aufpassen, dass man nicht zu lange und nur mit ganz wenig Wasser rührt, da ansonsten die Farbe leicht in das benachbarte Farbkästchen überläuft oder die Schaumblasen nach dem Trocknen Spuren auf dem Bild hinterlassen. Die Farben von Stylex sind dagegen tendenziell etwas blasser bzw. wässriger. Schon beim Anrühren wirken die Farben nicht so satt und man braucht mehr Wasser, da der Pinsel die Farbe schwerer annimmt als bei den anderen beiden Herstellern. Aber mit ein wenig Übung lassen sich auch hier gute Malergebnisse erzielen.

Weitere Unterschiede im Malkasten-Test gibt es bei der Verarbeitung und im Design: Es überrascht nicht, dass die teureren Farbkästen von Pelikan und Geha deutlich stabiler sind. Bei Stylex ist der klappbare Deckel aus weichem Kunststoff gefertigt und auch der Verschluss schließt nicht so fest wie bei Geha und Pelikan. Auf der Innenseite befinden sich weniger Fächer zum Mischen der Farben. Dafür stehen die einzelnen Farbtöpfchen nicht direkt aneinander, was ein Überlaufen einer Farbe zur anderen erschwert. Gespart hat Geha bei der Länge seines Farbkastens: Die Fläche für die Tube Deckweiß ist so eng, dass Kinder teilweise mehrere Anläufe brauchen, um den Kasten fest zu schließen. Gegebenenfalls sollte man die Tube daher besser außerhalb des Farbkastens in der Bastelkiste oder ähnlichem lagern. Einen großen Pluspunkt in unserem Test bekommt Pelikan für den abnehmbaren Deckel. Wer schon einmal einen Farbkasten sauber gemacht hat, der wird dieses Detail zu schätzen wissen: Durch die zwei einzelnen Teile ist der Farbkasten unter dem Wasserhahn deutlich leichter zu handhaben. Auch kann der Deckel sehr einfach und schnell gereinigt werden, weil man nicht ständig aufpassen muss, dass die Farben mit ausgewaschen werden oder ausgewaschene Farbe zurück in den eigentlich schon sauberen Deckel fließt.

Test-Urteil: Pelikan liegt vorne, Geha mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis

Alles in allem bleibt der Deckfarbkasten von Pelikan zum Ende unseres Tests an erster Stelle: Fester Verschluss, abnehmbarer Deckel, viel Platz für die Tube Deckweiß, hochwertige Farben und gute Verarbeitung sprechen für sich. Dicht darauf folgt im Test der Malkasten von Geha. Obwohl in der Anschaffung zwei bis vier Euro günstiger, lassen sich bei den Farben und Maleigenschaften, wenn überhaupt, nur minimale Unterschiede feststellen. Der Deckel schließt fest und ist durch den breiten Verschluss auch wieder gut zu öffnen. Großes Manko bleibt allerdings der beengte Platz für das Deckweiß, der sich vor allem bei ungeübten Kinderhänden in den unteren Klassen negativ auswirkt. Hat man aber ältere Kinder oder die Möglichkeit, das Deckweiß auszulagern, bietet der Farbkasten von Geha ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. In Verarbeitung und Design kann der Farbkasten von Stylex naturgemäß nicht mit den großen Namen mithalten. Dennoch kann man auch mit dem Stylex-Farbkasten ansprechende Bilder malen - etwas Übung vorausgesetzt. farbkasten-striche
12 Farben im Vergleich: Jeweils links Stylex, in der Mitte Pelikan und rechts Geha.

farbkasten-bild
Ein Bild, in dem alle drei Farbkästen verwendet wurden. Welches Detail wurde mit welchem Farbkasten erstellt? Letztendlich kann mit allen Farbkästen gut bis sehr gut gearbeitet werden. Wichtig ist, dass Ihr Kind sich bereits vor dem Schulstart mit dem Farbkasten vertraut macht. Vor allem wenn Ihr Kind nicht im Kindergarten schon ein kleiner Picasso ist, sollten Sie sich mit Ihrem Kind zusammen hinsetzen und die Effekte vom Malen mit viel oder wenig Wasser, mit Borsten- oder Haarpinsel testen.

Der Malkasten-Test auf einen Blick

  • Pelikan Deckfarbkasten K12:
    • Pro: runde, vertiefte Mischfelder, viel Platz für Deckweiss, abnehmbarer Deckel
    • Kontra: recht teuer
  • Geha Farbkasten mit 12 Deckfarben:
    • Pro: gute Verarbeitung, bestes Preis-/Leistungsverhältnis im Test
    • Kontra: wenig Platz für Deckweiß, Mischfelder im Deckel stehen nahe zusammen
  • Stylex Deckfarbkasten mit 12 Farben:
    • Pro: Günstig
    • Kontra: blasse Farben, wenige Mischfelder im Deckel

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