Tintenschreiber: Eine Alternative zum Füller?

Wir alle können uns an die Schuljahre zurück erinnern, in denen der Füller unser täglicher Begleiter war. Aber es war und ist nicht immer leicht, mit dem Füller zu schreiben. Eine falsche Handbewegung und schon verschmiert die Tinte. Manchmal läuft er aus und drückt man an einem Punkt zu fest auf, dringt die Tinte durch das Papier und lässt Flecken auf der Rückseite entstehen. Nicht ohne Grund wechseln viele Schüler selbstständig zu einem anderen Schreibgerät. Dabei gibt es mittlerweile eine erhebliche Auswahl an Stiftarten, welche die Kinder zum täglichen Schreiben nutzen können. Dazu gehören der Tintenschreiber und der Tintenpatronenroller, die es zur richtigen Zeit in Discountern zu winzigen Preisen gibt. Aber stellen diese wirklich eine Alternative zum Füller dar? Besonders, wenn es sich um Billigprodukte aus Aldi, Lidl und anderen Discountern handelt? Wir wollen es für Sie testen!

Schlanke Schrift zum kleinen Preis

Der Tintenschreiber ist eine Kombination aus Kugelschreiber und Füller. An der Spitze befindet sich eine Kugel, durch welche die Tinte abgegeben wird. Dadurch gleitet der Stift gut über das Papier. Beim Discounter bekommt man im Angebot einen einfachen Tintenpatronenroller im Viererset schon für einen Euro und kann sogar aus verschiedenen Farbkombinationen wählen. In der Schule wird meistens die blaue Variante genutzt. Bei unserem Test lässt sich sofort erkennen, dass das Schriftbild des Discounterprodukts dem eines Füllers nur vage ähnelt. Die blaue Farbe ist dunkler und die Striche sind mit 0,5 mm sehr viel dünner als bei einem Füller. Dadurch ermöglicht der Roller mit Tintenpatronen präziseres Schreiben, vergleichbar mit einem Fineliner. Der Stift kann sehr schräg gehalten und gedreht werden und kratzt trotzdem nicht über das Papier. Da er weniger Tinte abgibt, trocknet diese sehr schnell, sodass die Schrift nicht verwischt, wenn man sie mit der Hand berührt. Ein Löschblatt braucht man somit nicht mehr. Die Tinte dringt zudem nicht auf die Rückseite des Papiers durch.

Ein billiger Tintenschreiber vom Discounter hat jedoch den Nachteil, dass er schlechter in der Hand liegt. Seine Form ist nicht an die Hand angepasst und da eine Gummierung der Greiffläche fehlt, schmerzen die Finger nach langem Schreiben mit dem Tintenroller. Dadurch ist er für Grundschüler leider völlig ungeeignet. Für den Einstieg in das Schreiben mit Tinte sollte deshalb ein Markenprodukt gewählt werden, der sich besser an die Hand anpasst, oder bei dem klassischen Füller geblieben werden, wie es meist auch von den Grundschulen vorgeschrieben wird.

Vorsicht: Der Tintenschreiber lässt sich nicht killern!

Es gibt zwar vereinzelt Markenmodelle von Rollern mit Tintenpatronen, bei denen man die blaue Tinte, aber keine anderen Farben, mit einem Tintenkiller verschwinden lassen kann.  Die Regel ist aber leider, dass sich die Tinte bei einfachen Tintenrollern generell nicht entfernen lässt. Hier sollte der Tintenkiller nicht benutzt werden, da dieser die Farbe höchstens verwischt und dabei selbst schmutzig wird. Eine praktische Alternative ist daher die radierbare Version, die wir bereits in dem Artikel Welcher radierbare Tintenschreiber ist besser? vorgestellt haben. Dieser löst das Problem, dass ein normaler Roller nicht löschbar ist.

Was ist ein Tintenpatronenroller?

Füller (oben), Tintenroller (Mitte) und Tintenpatronenroller (unten) unterscheiden sich durch ihre Schreibspitzen. Eine Variation des Füllers ist der Tintenpatronenroller. Seine Spitze ist wie die des Tintenrollers aufgebaut und gibt somit die Tinte über eine Kugel ab. Im Gegensatz zum Tintenroller benötigt dieser aber Patronen und funktioniert in dieser Hinsicht wie ein Füller: Aufschrauben, Patrone fest reinstecken, zuschrauben und fertig. Beim ersten Mal dauert es einen Moment, bis der Stift schreibt, aber nach ein paar Mal hin- und herbewegen, kann es schon mit dem Schreiben losgehen. Bei den meisten Modellen liegen zwei oder mehr kleine Patronen bereits der Packung bei.

Anders als die Feder eines Füllers  kann der Roller mit Tintenpatrone gedreht und schräg gehalten werden, ohne dass dadurch das Schriftbild beeinflusst wird oder der Stift über das Papier kratzt. Trotzdem ist die Schrift nicht von einem Füller zu unterscheiden und sieht sauber und elegant aus. Deshalb wird dieser gerne als Schönschreibfüller bezeichnet. Da der Tintenpatronenroller aber weniger Tinte abgibt als ein Füller, trocknet diese viel schneller und hinterlässt keine dicken Flecken, wenn man lange auf eine Stelle drückt.  Die Tinte ist genau die gleiche wie bei einem Füller, weshalb man sie auch mit einem Tintenkiller entfernen kann. Somit sind auch kleine Fehler kein Problem und lassen sich leicht verbessern.

Billige Produkte können schnell kaputt gehen

Die Tintenschreiber gibt es von verschiedenen Marken und in entsprechend vielen unterschiedlichen Varianten und Preisen. Im Discounter konnten wir ein Modell mit 12 kleinen Patronen bereits für 2 € ergattern. Ein unschlagbarer Preis. Das Design ist schlicht, die Verarbeitung in Ordnung und die gummierte Griffzone bietet wie bei einem Füller sicheren Halt für die Finger, sodass man lange mit dem Tintenpatronenroller schreiben kann.

Allerdings darf man für den Preis keine lange Haltbarkeit erwarten. Wie bei einem Füller kann es bei einem Tintenpatronenroller passieren, dass die Tinte des Stifts nach einiger Zeit der Nutzung anfängt auszulaufen. Dabei kommt Tinte in die Kappe und auf die Grifffläche, wo sie schnell an den Händen landet. Während das selbst bei Markenprodukten nach Jahren passieren kann, geben billigere Roller mit Tintenpatrone und Füller erfahrungsgemäß den Geist schon nach wenigen Monaten auf. Wer also zum Discounter-Produkt greift, hat damit ein echtes Schnäppchen gemacht, darf sich aber nicht wundern, wenn nach kürzester Zeit wieder Ersatz besorgt werden muss. Dabei sollte beachtet werden, dass es die Schulsachen zum Niedrigpreis nicht rund um das Jahr, sondern in der Regel nur nach den Ferien und zum Schulbeginn gibt.

Fazit: Es muss nicht immer ein Füller sein

Es muss also nicht immer der klassische Füller sein, denn mittlerweile gibt es viele alternative Produkte zum Schreiben. Bei Grundschülern ist jedoch Vorsicht geboten, denn nicht jedes Schreibgerät eignet sich für Schreibanfänger. Dabei ist besonders darauf zu achten, dass der Stift gut in den Händen liegt und sich leicht über das Papier bewegen lässt. Aus diesem Grund sollte für Grundschüler bei Möglichkeit lieber zu einem Markenprodukt gegriffen werden, das sich ergonomisch an die Hand anpasst. Ob ein Füller, Tintenroller oder Tintenpatronenroller gekauft wird, sollte in diesem Alter zunächst mit den Lehrern abgesprochen werden. Ältere Schüler bevorzugen mit der Zeit eine Alternative zum Füller. Da darf auch gerne das billige Produkt aus dem er ausprobiert werden. Man sollte nur nicht überrascht sein, wenn dieses nicht allzu lange hält.

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